Die Obstblüte ist alljährlich die Touristenattraktion im Alten Land

Das Altländer Blütenfest ist das größte und bedeutendste Fest in der Region und findet seit über 30 Jahren traditionell am ersten Maiwochenende in Jork statt. Wenn die Obstbäume in voller Blüte stehen trifft sich Jung und Alt und es wird nach alter Tradition gefeiert. Als Besucher sind sie mittendrin im Geschehen und können die fröhliche und herzliche Atmosphäre hautnah miterleben. Beginnend am Samstag, feiern hier Einheimische und Touristen harmonisch und ausgelassen das einzigartige Naturschauspiel der Obstblüte mit einem bunten Programm aus Musik und Tanz. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die musikalische Bandbreite erstreckt sich vom Blasorchester über Swing bis zur modernen Showband. Die tänzerischen Darbietungen reichen von traditionellen Tänzen in der berühmten Altländer Tracht bis zu modernen Tanzvorführungen.
Nicht zuletzt wird auf der Festmeile natürlich auch für das leibliche Wohl gesorgt.
In den Straßen werden zahlreiche regionale Altländer Spezialitäten, leckere kulinarische Köstlichkeiten offeriert. Darüber hinaus wird feinstes Kunsthandwerk von ortsansässigen Künstlern ausgestellt und es locken interessante Aktionen und Attraktionen für jedermann.

Ein Highlight auf dem Altländer Blütenfest ist die Wahl der Altländer Blütenkönigin. Die wunderschön anzusehende neu gewählte Regentin wird in einer traditionellen mit Blumen geschmückten Kutsche präsentiert und von einem prachtvollen Festumzug begleitet. Die bisherige Blütenkönigin wird standesgemäß verabschiedet. Anschließend geht das bunte Treiben mit Live-Musik, Orchestern, Chören und Tanzvorführungen weiter. Der festliche Tag wird am Abend mit einem beeindruckenden imposanten Feuerwerk beschlossen. Am Sonntag beginnt der Tag besinnlich mit einem Gottesdienst. Danach geht es mit dem abwechslungsreichen Bühnenprogramm bis zum Abend weiter.

Die Altländer Blütenkönigin, die seit 1981 alljährlich auf dem Altländer Blütenfest gekrönt wird und das Alte Land ein Jahr lang im In- und Ausland bei wichtigen Veranstaltungen repräsentiert, ist eine einmalige zauberhafte Attraktion und ein sehr beliebtes Fotomotiv. Sie trägt die prachtvolle Altländer Tracht gepaart mit dem wunderschönen Altländer Filigranschmuck und einer blütenreich dekorierten Krone.

Tradition wird im Alten Land seit jeher groß geschrieben.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts trug man in dieser Region die Altländer Trachten. Es gab eine Arbeitstracht für den tägliche Gebrauch, die aus einfachen pflegeleichten Stoffen bestand und eine wertvolle Festtracht. Die Altländer Tracht für festliche Anlässe bestand aus kostbaren Stoffen, welche zum Teil mit Handelsschiffen aus aller Welt über die Elbe den Weg zu den Altländern fanden. Wertvolle Gewebe, Samt und Seide, Brokat und Leinen sowie Spitzen und Bordüren wurden in traditioneller Handarbeit verarbeitet.

Die Festtracht eines unverheirateten Mädchens unterschied sich von der einer verheirateten Frau. Das junge konfirmierte Mädchen trug bis zu ihrer Hochzeit schwarz, während die Ehefrau bunt eingekleidet wurde. Letztere kleidete sich mit einem langen roten Wollrock, der mit einer weißen Schürze mit Spitze verziert vollendet wurde. Eine dunkle Jacke aus Samt oder Seide wurde über einem Brusttuch, das ebenfalls mit Stickereien verziert war, angezogen. Eine Halswulst, die sogenannte „Wuss“ wurde anstatt eines Halstuchs verwendet. Sie war rund genäht und mit Fransen und Spitzen verschönert. Eine Mütze, die die Haare komplett verdeckte und mit bunten gebundenen Bändern zusammengehalten wurde, vervollständigte die Altländer Tracht, die ganzjährig getragen wurde.

Der wertvolle Silberfiligranschmuck offenbarte den Wohlstand der Trägerin. Eine exklusive vielreihige Filigrankette schmückte den Hals der Dame. Die Ärmel zierten zwölf feinste Filigranknöpfe.
Der Mann trug als Festtracht eine kurze dunkle Jacke aus blauem oder schwarzem Tuch, die ebenfalls mit zwölf silbernen Filigranknöpfen geschmückt war. Unter dieser Tuchjacke wurden ein Leinenhemd und eine Weste aus Brokat getragen. Eine hochwertige Kniebundhose wurde mit Silberknöpfen an den Beinen geschlossen. Dazu zog der Mann weiße Kniestrümpfe an. Unverheiratete Männer erkannte man an schwarzen Kniestrümpfen. Ein schöner Zylinder komplettierte die feine, festliche Tracht.